Toxische Männlichkeit

Ich bin ein echter Mann...

dominant, hart, aggressiv und unverletzlich!

Autor: Sebastian Horvath & Team, © BPÖ 2023

Wenn von toxischer Männlichkeit die Rede ist, dann bezieht sich das auf eine Reihe traditioneller und einschränkender geschlechtsspezifischer Erwartungen, von denen sich Männer unter Druck gesetzt fühlen oder sind. Diese Erwartungen beinhalten in der Regel aggressives und dominantes Verhalten, stark gewürzt mit einem Mangel an emotionalem Ausdruck und Verletzlichkeit.

 

Zwar ist in den letzten Jahren das Bewusstsein für die negativen Auswirkungen toxischer Männlichkeit auf Männer und ihre Umgebung gewachsen, aber es ist immer noch in breiten Teilen der Bevölkerung zu finden. Damit werden u. a. Stereotype und patriarchale Normen aufrechterhalten, die zur Marginalisierung von Frauen und anderen Gemeinschaften beitragen.

 

Obwohl mittlerweile nachgewiesen ist, dass toxische Männlichkeit zu erhöhter Aggression, Depression, sozialer Isolation und anderen psychischen Problemen führt, fühlen sich viele Männer immer noch gezwungen, diese Geschlechternormen zu verkörpern.

Die Gesellschaft verstärkt zudem immer noch diese toxische Männlichkeit in den Medien, der Populärkultur und durchaus auch in Bildungseinrichtungen und -angeboten. Dieser Umstand erschwert es Männern, sich von diesen Erwartungen zu lösen und einen gesünderen und erfüllenderen Ausdruck von Männlichkeit anzunehmen.

 

Der erste Schritt im Umgang mit toxischer Männlichkeit besteht darin, dass Bewusstsein für ihre negativen Auswirkungen zu schärfen und Männer zu ermutigen, diese schädlichen Normen zu hinterfragen und infrage zu stellen. Das erfordert den Ab-bau von Tabus in Bezug auf Verletzlichkeit und emotionalen Ausdruck sowie die Förderung einer umfassenderen Definition von Männlichkeit sowie die Förderung von Empathie, Mitgefühl, Wertschätzung, Toleranz und Respekt.

 

Zudem schadet es nicht, wenn Männer, die mit toxischer Männlichkeit zu kämpfen haben, laufend ermutigt werden, sich mit Freund: innen oder Angehörigen auszutauschen oder dabei unterstützt werden, professionelle Hilfe und Unterstützung zu suchen. In allen Fällen ist ein geschützter, sicherer und vorurteilsfreier Raum wichtig, indem sie sich auszudrücken und in der Sache austauschen können.

 

Hinweis: Gerade in der täglichen Bildungs- und Vermittlungsarbeit ist das konkrete Vorbild und die Förderung positiver Männlichkeitsmodelle eine wichtige Aufgabe. Wenn Interesse und Bedarf bestehen, unterstützen wir dich gerne. Reden wir darüber! Unsere Angebote zu diesem Themenbereich:


Ohren auf!