Richtig Intervenieren

Autor: © Sebastian Horvath 2023 - Bildungspartner Österreich

Richtig Intervenieren

Lass das, hör auf, sei still und arbeite mit!

Eine pädagogische Intervention ist eine gezielte Handlung bzw. Maßnahme, die von Lehrenden gesetzt wird, um ein System oder eine Situation zu verändern, ein Verhalten zu korrigieren, einen Prozess zu verbessern oder anderes Problematisches im Aneignungs- und Lernprozess zu beheben.

 

Interventionen haben drei Zielbereiche: (1) Regulation des Verarbeitungsmodus, (2), des Lern-, Aneignungs- und Verarbeitungsprozesses und die (3) Verbesserung der Selbstregulation der Lernenden. Pädagogische Interventionen können auf verschiedenen Arten durchgeführt werden: Die Wahl der Intervention und das Maß der Intensität hängen; unter Berücksichtigung des Alters, der Situation, den Bedürfnissen der Lernenden und deren Ressourcen sowie der eigenen Kompetenzen, von der Art und Stärke des Problems ab.

 

Hier 10 Gedanken, die helfen eine wirkungsvolle pädagogische Intervention zu setzen:

  • Genaue Bestandsaufnahme: Beobachte die Situation und interveniere rechtzeitig. Im Idealfall gibt es vor einer Intervention „kleine“ präventive Maßnahmen, um zu verhindern, dass die Situation oder das Verhalten unangenehm wird oder gar eskaliert.

  • Zieldefinition: Definiere klare und messbare Ziele für die Intervention, um sicherzustellen, dass du eine effektive Lösung entwickelst und die Anpassung und Veränderung überwachen kannst.

  • Zielgruppenadäquat: Stelle sicher, dass die Intervention auf die Besonderheiten, Bedürfnisse, Stärken und Schwächen der Lernenden abgestimmt sind und entwickle passende Interventionen.

  • Förderung positiven Verhaltens: Verstärke positives Vor- und Umgehen sowie Verhalten mittels bspw. Lob, um das gewünschte Verhalten zu fördern.

  • Vermeidung von Bestrafung: Vermeide Strafen und negative Verstärkungen. Zwar führt das kurzfristig zu Verhaltensänderungen, fördert aber keine nachhaltigen Lösungen!

  • Individuelle Ansätze: Entwickele Interventionen, die auf die individuellen Bedürfnisse der Lernenden abgestimmt sind, um auf diese Weise die besten Ergebnisse zu erzielen.

  • Regelmäßige Überprüfung: Überwache und überprüfe regelmäßig den Fortschritt im Prozess und bei den Lernenden, um Anpassungen und Verbesserungen an deiner Intervention vornehmen zu können.

  • Verhaltensstrategien lehren: Besprich mit den Lernenden rechtzeitig geeignete Vor- und Umgehens- sowie Verhaltensstrategien, um sie dabei zu unter-stützen, selbstständig mit An- und Herausforderungen umgehen zu können.

  • Positives Feedback: Gib den Lernenden regelmäßig und rechtzeitig positives Feedback, um deren Selbstwertgefühl und die Motivation zu fördern.

  • Nachhaltigkeit: Stelle sicher, dass deine Interventionen nachhaltig sind und den Lernenden helfen, ihr konstruktives Vor- und Umgehen sowie das Verhalten und die Verhaltensmuster dauerhaft halten und zu verbessern.

Die Zauberformel heißt: Schau genau hin, unterbrich rechtzeitig, beschreibe das Problem, erkläre, was warum stört, sag konkret, was erwartet und gewünscht wird und hilf dabei einen gemeinsamen Weg zu finden.

 

Wenn Interesse und Bedarf bestehen, unterstützen wir dich gerne mit unserem Seminarangebot dazu. Reden wir darüber!  


Ohren auf!