
Digitale Kompetenzen
Wer sind die Gewinnerinnen und Gewinner der Digitalisierung
Autor: Manfred Hofferer & Team Bildungspartner Österreich, © BPÖ 2025
2025 zeigt sich ein klarer Wandel: Digitale Strukturen prägen zunehmend die berufliche Weiterbildung. Bildungsangebote verlagern sich in hybride oder rein virtuelle Räume, Plattformökonomien verändern das Angebotsverhalten und Lernende wählen gezielter aus. Für Menschen in der Rolle von Trainerinnen und Trainern bedeutet das: Digitale Souveränität entscheidet über Sichtbarkeit und Beschäftigungsperspektiven.
Wer relevante Kompetenzen mitbringt, bleibt im Markt. Wer nicht anschlussfähig bleibt, wird übergangen. Die Anforderungen an Fachlichkeit verändern sich nicht grundsätzlich, wohl aber die didaktische, methodische und mediale Ausgestaltung.
Digitale Didaktik ist mehr als Technik
Inzwischen geht es nicht mehr darum, ob digitale Medien eingesetzt werden, sondern wie professionell das geschieht. Das betrifft nicht nur die Technik. Digitale Erwachsenenbildung erfordert ein durchdachtes didaktisch-methodisches Konzept, eine klare Struktur im Umgang mit Medien und die Kompetenz, soziale Nähe trotz physischer Distanz aufzubauen. Gewinnerinnen und Gewinner dieser Entwicklung sind weder die lautesten Stimmen in sozialen Netzwerken noch die mit den meisten Klicks. Erfolgreich ist, wer Lernprozesse unter veränderten Bedingungen souverän gestalten kann.
Kompetenzprofil der Gegenwart: pädagogisch denken, digital handeln
Die Ansprüche an professionelle Lehrkompetenz haben sich durch die Digitalisierung differenziert. Pädagogisches Handeln muss nun mehrdimensional funktionieren: synchron und asynchron, digital gestützt und gleichzeitig menschlich anschlussfähig, flexibel und trotzdem strukturiert. Es genügt nicht, klassische Methoden ins Digitale zu übertragen. Erfolgreiche Bildungsprofis verstehen, wie mediengestütztes Lernen psychologisch wirkt und wie es sich lernförderlich einsetzen lässt.
Anwendungsbeispiel: Digitale Gesprächsführung
Beispiel aus der Praxis: Eine Trainerin plant ein Seminar zur Gesprächsführung in Konfliktsituationen. Früher hätte sie Präsenzszenarien mit Rollenspielen genutzt. 2025 ergänzt sie diese durch asynchrone Reflexionsimpulse in einer Lernplattform, nutzt digitale Breakout-Räume für Peergroup-Austausch und integriert KI-gestützte Textanalyse-Tools, um Gesprächsverläufe analysieren zu lassen. Der Kompetenzgewinn liegt nicht nur in der Technikverwendung, sondern in der Fähigkeit, digitale Tools zielgerichtet mit den Lernzielen zu verbinden.
Digitalkompetenz zeigt sich in pädagogischer Klarheit
Digitalkompetenz zeigt sich somit in didaktischer Klarheit und medienpädagogischem Denken – nicht in der Anzahl eingesetzter Tools. Erfolgreiche Trainerinnen und Trainer verstehen technische Mittel als Erweiterung, nicht als Selbstzweck. Besonders gefragt sind jene, die psychologische und soziale Dynamiken im digitalen Raum antizipieren und sinnvoll einbinden.
Wer relevant bleiben will, muss sich neu ausrichten
Berufliche Anschlussfähigkeit in der Erwachsenenbildung setzt 2025 eine klare Haltung zum digitalen Wandel voraus. Dazu gehört die Bereitschaft, sich stetig mit neuen Formaten, Technologien und methodischen Optionen auseinanderzusetzen. Gewinnerinnen und Gewinner der Digitalisierung sind nicht nur technisch versiert, sondern reflektieren auch ihre eigene Rolle neu. Sie sehen sich nicht als alleinige Wissensquelle, sondern als Prozessbegleitung, als Strukturgeber und Impulsgeber für selbstgesteuertes Lernen.
Neue Anforderungen an Rollenverständnis und Struktur
In der Praxis heißt das: Der Auftrag verändert sich. Trainerinnen und Trainer sind stärker gefordert, individuelle Lernpfade zu ermöglichen und Lernziele transparent zu machen. Plattformen, auf denen Lernende ihr eigenes Tempo und Schwerpunkte wählen, benötigen keine ständige Moderation, aber eine klare Struktur.
Zentrale Kompetenzen für digitale Bildungspraxis
Die digitale Erwachsenenbildung verlangt daher eine Kombination aus folgenden Kompetenzen:
- Didaktisch-methodische Flexibilität: Anpassungsfähigkeit an Formate, Zielgruppen und digitale Werkzeuge.
- Kommunikationskompetenz im digitalen Raum: Aufbau von sozialer Präsenz, Feedbackprozesse, Moderation.
- Medienkompetenz und Techniksicherheit: Kenntnis gängiger Tools, souveräner Umgang mit neuen Formaten.
- Diagnostische Kompetenz: Einschätzung individueller Lernstände, begleitende Reflexion, Förderung von Transfer.
- Selbstreflexion und Lernbereitschaft: Umgang mit dem eigenen Lernen, kritische Auseinandersetzung mit digitalen Trends.
Der Wunsch, in diesem Berufsfeld weiterhin relevant zu bleiben, führt dazu, dass viele Trainerinnen und Trainer sich aktuell neu aufstellen. Wer den Anspruch hat, didaktisch fundiert und zugleich digital anschlussfähig zu arbeiten, nutzt Fortbildungsangebote gezielt, setzt sich mit medienpädagogischen Grundlagen auseinander und beobachtet digitale Lernentwicklungen nicht aus der Distanz, sondern ist Teil davon.
Digitale Bildung verlangt neue Handlungslogiken
Digitalisierung verändert nicht nur Tools, sondern das Verhältnis zwischen Lehrenden und Lernenden. Lernende erwarten 2025 mehr Eigenverantwortung, mehr Flexibilität – und eine klare Struktur, an der sie sich orientieren können. Trainerinnen und Trainer müssen diese Strukturen gestalten.
Wer gebucht wird, hat mehr als ein Zertifikat
Erfolg in der digitalen Erwachsenenbildung ist kein Zufall. Die professionellen Profile, die sich durchsetzen, kombinieren fundierte pädagogische Kenntnisse mit einem strategischen Verständnis für digitale Lernsettings. Wer Lernsettings hybrid denkt, wer Aufgaben digital vermittelt und gleichzeitig begleitet, wer Reflexionsräume schafft – auch asynchron – und wer Lernprozesse über die reine Vermittlung hinausbegleitet, wird gebucht.
Qualität vor Sichtbarkeit
Der digitale Markt der Erwachsenenbildung ist dicht. Der Zugang zu Plattformen, Kursanbietenden und KI-gestützten Lernsystemen ist niedrigschwellig. Umso höher ist der Anspruch an Qualität, Klarheit und Differenzierung. Trainerinnen und Trainer, die 2025 erfolgreich sind, erkennen diesen Anspruch. Sie setzen auf Qualität statt Quantität, auf pädagogische Substanz statt auf technologische Spielerei. Sie machen ihr didaktisches Vorgehen transparent, binden Lernende aktiv ein und reflektieren und überprüfen ihre Wirksamkeit regelmäßig.
Drei Strategien für digitale Sichtbarkeit
Ein handlungsleitender Fokus liegt auf drei konkreten Strategien:
- Eigene Medienkompetenz ausbauen und regelmäßig aktualisieren.
- Pädagogische Konzepte für digitale Formate anpassen, statt analoge Methoden zu übertragen.
- Reflexions- und Feedbackprozesse systematisch in digitale Lernsettings integrieren.
Wer 2025 und darüber hinaus als Trainerin oder Trainer sichtbar bleibt, bringt nicht nur Wissen mit, sondern die Kompetenz, dieses Wissen in variablen Formaten und für unterschiedliche Zielgruppen professionell zu strukturieren.
Ausblick: Anschluss sichern durch Haltung, nicht durch Technik
In den kommenden Jahren wird sich die Erwachsenenbildung weiter digitalisieren, jedoch nicht homogen, sondern differenziert. Das bedeutet: Menschen in der Bildungsarbeit müssen ihre Rolle regelmäßig überdenken. Es genügt nicht, mit Plattformen und Tools umgehen zu können. Entscheidend ist, Lernprozesse so zu gestalten, dass sie trotz technologischer Rahmung menschlich anschlussfähig bleiben.
Die Bildungsarbeit der Zukunft wird hybride Anteile stärker integrieren, aber dabei nicht auf pädagogische Qualität verzichten dürfen. Digitale Didaktik verlangt mehr als Technikverständnis, sie verlangt pädagogische Urteilskraft. Wer bereit ist, sich mit diesen Veränderungen auseinanderzusetzen, behält Anschluss an ein Berufsfeld im Wandel.
Digitale Gewinnerinnen und Gewinner sind nicht jene mit dem größten Netzwerk oder der besten Selbstvermarktung. Es sind jene, die Lernende auch unter veränderten Bedingungen in ihren Entwicklungen begleiten. Der Auftrag bleibt: Lernen ermöglichen. Die Mittel verändern sich. Die Verantwortung bleibt bestehen.
Zwei passende Ohrenbeitrage dazu:
- KI-Mythen in der Erwachsenenbildung: Was ist Fakt, was unbegründete Angstmacherei?
-
KI und LLMs: Was ist los in Österreich? Wie ist der Stand der Dinge?
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HINWEIS: Für die sprachliche Glättung und stilistische Vereinfachung dieses Beitrags wurden KI-basierte Tools (ChatGPT 5, Gemini 2.5 Pro, Copilot) unterstützend eingesetzt. Alle inhaltlichen Aussagen und Schlussfolgerungen wurden von Autor ausgewählt, geprüft und verantwortet. Die KI hatte keine Rolle bei der inhaltlichen Generierung oder Bewertung der Forschungslage.