Digitale Bildung

DigComp 2.3 AT

Der Nationale Referenzrahmen

Digitale Kompetenz als Grundstruktur moderner Bildung. Digitale Technologien und ihre gesellschaftliche Bedeutung haben exorbitante Auswirkungen auf die Bildungspraxis und verändern die Anforderungen an Bildungsprozesse grundlegend. Digitale Kompetenz wird mittlerweile als wichtige Querschnittskompetenz verstanden, die über Altersgruppen, Bildungsniveaus und Fachbereiche hinweg notwendig ist. In diesem Zusammenhang nimmt der Nationale Referenzrahmen für digitale Kompetenzen (DigComp 2.3 AT) eine strukturierende und koordinierende Funktion ein. Er ermöglicht in systematisierter Form eine bestmöglich genaue Beschreibung und Bewertung digitaler Kompetenzen. Für die Jugend- und Erwachsenenbildung schafft dieser Referenzrahmen eine verlässliche Grundlage zur Einordnung digitaler Lernprozesse und zur allgemeinen curricularen Orientierung.

 

Konzeption und Aufbau des Referenzrahmens

 

DigComp 2.3 AT ist die österreichische Adaption des europäischen DigComp-Modells und wurde speziell für nationale Anforderungen weiterentwickelt und ausgebaut. Der österreichische Referenzrahmen gliedert sich in sechs Kompetenzbereiche, denen insgesamt 27 Einzelkompetenzen zugeordnet sind. Zur differenzierten Abbildung individueller Lernstände und Lernziele sind alle Einzelkompetenzen auf acht Niveaustufen ausgelegt. Diese Stufung orientiert sich am Nationalen Qualifikationsrahmen (NQR) und folgt dem Prinzip zunehmender Selbstständigkeit, Komplexität und Verantwortung bei der Ausübung digitaler Handlungen.

 

Der Rahmen des DigComp-Austria-Modells geht von der Annahme aus, dass digitale Kompetenz nicht statisch ist, sondern durch kontinuierliche Weiterentwicklung in unterschiedlichen Handlungsfeldern laufend geschult, vertieft und verbessert werden muss. Der strukturelle Aufbau des Modells ermöglicht sowohl horizontale als auch vertikale Anschlussfähigkeit an bestehende Bildungsformate und Qualifikationssysteme.

 

Erweiterung um Grundlagenkompetenzen

 

Eine besondere Neuerung in der österreichischen Version ist der zusätzliche Bereich „0. Grundlagen, Zugang und digitales Verständnis“. Dieser Abschnitt berücksichtigt klugerweise grundlegende Zugangsbarrieren, strukturelle Voraussetzungen und Basiskompetenzen, die für eine gleichberechtigte digitale Teilhabe notwendig sind. Mit dieser Erweiterung wird das Modell nicht nur differenzierter, sondern auch inklusiver. D. h., der Referenzrahmen trägt dem Umstand und der Tatsache Rechnung, dass digitale Kompetenz unterschiedliche Einstiegsvoraussetzungen erfordert, je nach lebensgeschichtlichem, biografischem, sozialem oder bildungsbezogenem Hintergrund.

 

Überblick der Kompetenzbereiche 0 bis 5

  • Der Kompetenzbereich 0 umfasst Gesichtspunkte wie grundlegendes digitales Verständnis, Bedienung technischer Geräte sowie den Zugang zu digitalen Ressourcen.
  • Kompetenzbereich 1 fokussiert auf die Verarbeitung von Informationen und Daten, etwa in Bezug auf Recherche, Bewertung und systematische Organisation.
  • Kompetenzbereich 2 thematisiert digitale Kommunikation und Zusammenarbeit, einschließlich interaktiver Prozesse, digitaler Identitätsbildung und sozialer Interaktion.
  • Kompetenzbereich 3 betrifft die Erstellung und Bearbeitung digitaler Inhalte sowie rechtliche, gestalterische und technische Aspekte der Medienproduktion.
  • Kompetenzbereich 4 ist auf digitale Sicherheit und nachhaltige Nutzung ausgerichtet, einschließlich Datenschutz, technischer Sicherheit und sozial verantwortlicher Mediennutzung.
  • Kompetenzbereich 5 adressiert Problemlösungsstrategien, Kreativität im Umgang mit digitalen Werkzeugen und selbstorganisierte Weiterentwicklung digitaler Kompetenzen.

Niveaustufen als Orientierungsinstrument

 

Die acht Niveaustufen ermöglichen zudem eine detaillierte Einordnung der Ausprägung der digitalen Kompetenzen, von einfachen, angeleiteten Tätigkeiten bis hin zu komplexem, selbstverantwortlichem Handeln in neuen, unübersichtlichen digitalen Kontexten. Die Beschreibung jeder Stufe berücksichtigt die Kriterien Wissen, Fertigkeiten und Handlungskompetenz und ermöglicht auf diese Weise eine transparente Zuordnung zu Lernzielen, Prüfungsanforderungen und Qualifikationsprofilen.

 

Die systematische Staffelung erlaubt eine recht passgenaue Zuordnung von Bildungsangeboten und erleichtert zudem die Zielgruppendifferenzierung. In der Jugend- und Erwachsenenbildung unterstützt sie insbesondere die Modularisierung von Bildungsmaßnahmen, die Bewertung von Lernfortschritten und die Orientierung bei der individuellen Lernwegplanung.

 

Verwaltungsstruktur und Weiterentwicklung

 

Die Weiterentwicklung, Qualitätssicherung und Governance des Referenzrahmens obliegen der Geschäftsstelle Digitale Kompetenzen innerhalb des OeAD. Die Verwaltung stellt sicher, dass aktuelle technologische und gesellschaftliche Entwicklungen wie etwa algorithmische Systeme, KI, digitale Nachhaltigkeit oder neue Formen der digitalen Zusammenarbeit in das Modell integriert werden. Der Referenzrahmen ist insgesamt nicht statisch, sondern als kontinuierlich adaptierbares Instrument konzipiert. Er wird auf Grundlage europäischer Entwicklungen, wissenschaftlicher Studien und bildungspolitischer Anforderungen regelmäßig aktualisiert.

 

Einsatzmöglichkeiten in der Bildungspraxis

 

Der DigComp 2.3 AT bietet individuellen und institutionellen Akteur: innen im Bildungssystem ein gutes Referenzinstrument zur Definition, Erhebung, Dokumentation und Weiterentwicklung digitaler Kompetenzen. Bildungsanbietende können damit ihre Lehrpläne, Kursinhalte und Prüfungsformate an den Kompetenzbereichen und Niveaustufen ausrichten bzw. an sie anpassen. Das verbessert die Vergleichbarkeit, schafft Transparenz und erhöht die Anschlussfähigkeit an bestehende Qualifikationsrahmen. Die standardisierte Beschreibung ermöglicht darüber hinaus eine nachvollziehbare Kommunikation von Lernergebnissen im Rahmen formaler, non-formaler und informeller Bildung.

 

In jedem Fall ist der Rahmen kompatibel mit verschiedenen Förderstrukturen, Qualifikationsmodellen und Zertifizierungsprozessen. Er bietet eine sehr gute Orientierung für die Entwicklung von digitalen Bildungsstrategien und unterstützt Entscheidungstragende bei der Umsetzung nationaler Digitalisierungsziele im Bildungsbereich.

 

Ausblick

 

Der Nationale Referenzrahmen für Digitale Kompetenzen DigComp 2.3 AT hat ein strukturiertes, differenziertes und anschlussfähiges Modell zur Beschreibung digitaler Handlungskompetenz etabliert. Für die Jugend- und Erwachsenenbildung eröffnet er die Möglichkeit, digitale Kompetenzen curricular zu verankern, systematisch zu erfassen und in der Folge gezielt weiterzuentwickeln. Entscheidend für den Erfolg des Modells ist jedoch seine konsequente Anwendung und Umsetzung in der Praxis, die regelmäßige und fachlich geleitete Aktualisierung auf Grundlage digitaler Innovationen und die institutionelle Verankerung in bildungspolitischen und pädagogischen Programmen. In der aktuell stark digital geprägten Gesellschaft bietet der Referenzrahmen ein zukunftsorientiertes Instrument, um digitale Teilhabe strukturell abzusichern und bildungspolitisch wirksam zu gestalten.

 

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